Ende 2013 reichte swissnuclear beim ENSI den Schlussbericht des Pegasos Refinement Projects (PRP) ein. Während sechs Jahren hatte das Projektteam, bestehend aus weltweit anerkannten Erdbebenexperten, in intensiver Arbeit die verbliebenen Unsicherheiten aus dem Projekt PEGASOS untersucht und im Umfang wesentlich reduziert. Die konkrete Erdbebengefährdung an den Kernkraftwerkstandorten in der Schweiz konnte umfassend neu beurteilt werden. Das Projekt lieferte eine grosse Menge an neuen Daten und Erkenntnissen. Das wichtigste Ergebnis betrifft die aktualisierten Gefährdungskurven an den Kernkraftwerksstandorten:
- Die neu ermittelten mittleren Gefährdungskurven liegen unter den Gefährdungskurven von PEGASOS aus dem Jahr 2004.
- Sie liegen auch unter den vorläufigen Kurven von 2011, die im Rahmen der Post-Fukushima Analysen vom ENSI angefordert wurden (Intermediate Hazard).
- Sie decken sich praktisch mit den im Jahr 2015 publizierten Erdbebengefährdungskurven des Schweizerischen Erdbebendienstes (SED), die für die nationale Erdbebengefährdung gelten und für Gebäude in der ganzen Schweiz verwendet werden.
Medienmitteilung zur Publikation des PRP-Abschlussberichtes
Download des PRP-Schlussberichtes und der Appendices
PRP setzt neue Standards
Das PRP-Projekt hatte zum Ziel,
- bestehende Unsicherheiten präziser zu quantifizieren und umfassend zu evaluieren;
- die Erdbebengefährdung möglichst realistisch einzuschätzen;
- wo immer möglich Messungen statt Expertensschätzungen zu berücksichtigen;
- neueste wissenschaftliche Entwicklungen und Erkenntnisse zu berücksichtigen;
Wie schon bei PEGASOS forderte das ENSI auch für PRP ein SHACC-Level 4-Verfahren. Dieses Verfahren ist die höchste und anspruchsvollste Stufe eines international anerkannten Vorgehens. Es verlangt renommierte Experten und führt zu unabhängigen Expertenurteilen. Am PRP waren 25 namhafte Experten aus 8 europäischen Ländern und den USA beteiligt. Der PRP-Schlussbericht umfasst letztlich das aggregierte Wissen dieses Expertenteams, basierend auf der aktuellen Einschätzung der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Die Resultate sind robust und breit abgestützt. Das komplexe Verfahren ist international einzigartig. Die Ergebnisse sind unabhängig. Sie setzen einen neuen Standard in Sachen Ermittlung von Erdbebensicherheit stellen den heute besten verfügbaren Stand von Wissen und Technik dar.
Das Verfahren folgte den Empfehlungen des amerikanischen Senior Seismic Hazard Analysis Committee (SSHAC). Dazu musste der neuste Stand der Wissenschaft und Technik zur Anwendung kommen und eine grosse Menge von Daten neu erhoben werden. So fanden z.B. viele Bodenuntersuchungen mittels Bohrungen an den Kraftwerksstandorten statt.
- Warum eine Neubeurteilung der Erdbebengefährdung?
- Wie wurde PEGASOS durchgeführt?
- Warum braucht es Richtlinien für die Gefährdungsanalyse?
- Warum wurden die Ergebnisse vom PEGASOS nicht direkt umgesetzt?
- Warum wird PEGASOS verfeinert?
- Warum die Zwischenbeurteilung der Erdbebengefährdung in 2011?
- Wo finde ich die Ergebnisse von PEGASOS?
- Wurden die Ergebnisse von PEGASOS nachträglich abgeschwächt?
- Wer sind die Experten? Kommen in PEGASOS und der Verfeinerungsstudie die gleichen Experten zu Einsatz?
- Wer ist der Auftraggeber der Studien?
- Welche Rolle hat das ENSI bei PEGASOS & PRP?
- Was sind die Meilensteine?
- Wo sind die Pegasos Refinement Project Berichte einsehbar?
- Was sind die Ergebnisse des Pegasos Refinement Projects?
- Wie beurteilt das ENSI das Pegasos Refinement Project?