Swissnuclear wird eigenständiger Verband

12. Dezember 2017

Seit Oktober repräsentiert swissnuclear als neuer Branchenverband die Betreiber der Schweizer Kernkraftwerke. Swissnuclear ist neu juristisch als Verein aufgestellt und wird die Interessen der Kernkraftwerksbetreiber enger bündeln und aktiv vertreten.

Fünfzehn Jahre lang vertrat swisselectric als Verein die Interessen der Schweizer Stromverbund-unternehmen. Per Ende September 2017 löste sich swisselectric auf. Damit wurde die Neukonstitution von swissnuclear, der früheren Fachgruppe Kernenergie von swisselectric, nötig.Die vier Mitgliedunternehmen von swissnuclear – Axpo Power AG, BKW Energie AG, Kernkraftwerk Leibstadt AG und Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG –  führen nun die enge Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie in einem eigenen Verein weiter. Als Präsident von swissnuclear amtet Michaël Plaschy, Geschäftsführer ist Philippe Renault.

Klare Ziele
Swissnuclear vertritt die gemeinsamen Interessen der Betreibergesellschaften der Schweizer Kernanlagen. Der Verband steht interessierten Kreisen für den sachlichen Dialog zur Verfügung. Auch unterstützt swissnuclear weiterhin die Schweizer Kernanlagen beim sicheren und nachhaltigen Betrieb sowie bei übergeordneten strategischen Themen wie Stilllegung und Entsorgung. Angesichts der zahlreichen Herausforderungen durch Markt, Politik und Regulator ist die Zusammenarbeit der Kernenergiebranche unabdingbar.

Einsatz für gute Rahmenbedingungen
Swissnuclear setzt sich für den sicheren Langzeitbetrieb der Schweizer Kernkraftwerke und für nachhaltige Rahmenbedingungen ein. Die Kernenergie bleibt ein Asset im Portefeuille der Betreiberkonzerne: Das jüngste Kernkraftwerk wird voraussichtlich noch bis Mitte dieses Jahrhunderts Strom produzieren, und die Entsorgung wird die Schweiz noch rund hundert Jahre beschäftigen. Auch im Rahmen der Energiestrategie 2050 tragen die Schweizer Kernkraftwerke auf Jahrzehnte hinaus mit klimafreundlicher Grundlast wesentlich zur Versorgungssicherheit bei, zumindest bis die Ausbauziele des Bundes für neue erneuerbare Energien erreicht sind.

Damit der nötige Langzeitbetrieb möglich bleibt, setzt sich swissnuclear gegen politisch motivierte Verteuerungen der Kernenergie ein. So sind strengere Vorschriften bei der Finanzierung von Stilllegung und Entsorgung weder nötig noch sinnvoll: Die Kosten werden alle fünf Jahre umfassend geschätzt, von unabhängigen Experten geprüft, und bei Bedarf werden die Beiträge für die Stilllegungs- und Entsorgungsfonds angepasst. So wurde die aktuelle Kostenstudie 2016 (KS16) nach Vorgabe des Bundes neu gegliedert und weist nun die Risikokosten umfassend und detailliert aus. Damit sind auch die Vorgaben des Bundesrates erfüllt und der Sicherheitszuschlag von 30% ist im Rahmen der anstehenden Revision der Stilllegungs- und Entsorgungsfondsverordnung (SEFV) zu streichen.

Weitere Auskünfte: Ruth Williams, Tel. 062 205 20 18, ruth.williams@swissnuclear.ch.