Rolle des ENSI bei PEGASOS und PRP

Welche Rolle hat das ENSI?

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) ist die Aufsichtsbehörde des Bundes für die nukleare Sicherheit der schweizerischen Kernanlagen. Der schweizerische Gesetzgeber verlangt, dass Kernanlagen Mensch und Umwelt nicht gefährden dürfen. Aufgabe des ENSI ist es, auf der Grundlage dieser Gesetzgebung den Schutz der Bevölkerung sicherzustellen und durch seine Aufsicht darüber zu wachen, dass die Betreiber ihre Verantwortung für den sicheren Betrieb ihrer Anlagen jederzeit wahrnehmen. Bei seiner Tätigkeit stützt sich das ENSI auf den aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik wie auch auf die weltweiten Erfahrungen mit der Kernenergie.

Erneute Überprüfung der Erdbebengefährdung
Aufgrund dieses gesetzlichen Dauerauftrags hat die Aufsichtsbehörde im Jahr 1999 von den Kernkraftwerkbetreibern verlangt, die Erdbebengefährdung mit den neuesten damals verfügbaren Methoden erneut zu bestimmen. In der Folge gaben die Kernkraftwerkbetreiber die Projekte PEGASOS und das Verfeinerungsprojekt PRP in Auftrag.

Das ENSI hat alle Projektphasen von PEGASOS und PRP mit eigenen Fachleuten, dem ENSI Review Team begleitet und dabei insbesondere kontrolliert, ob die Richtlinien zur Unabhängigkeit der internationalen Experten eingehalten wurden. Die ENSI-Experten nahmen an allen Workshops der beiden Projekte teil, durften aber – gleich wie die Vertreter der Kernkraftwerke – die Urteilsfindung der Experten nicht durch ihre Meinungsäusserungen beeinflussen. Die enge Begleitung des PEGASOS und PEGASOS Refinement Projektes ermöglicht es dem ENSI, die Qualität der Arbeiten sowie der eingereichten Studien und Nachweise laufend zu prüfen und zu beurteilen.

Nach Abschluss der Projekte verfügt das ENSI die neuen Erdbebengefährdungskurven an den Kraftwerksstandorten. Darauf müssen die Kernkraftwerkbetreiber die Erdbebensicherheit der Kraftwerke basierend auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik nachweisen.