PEGASOS Meilensteine

Jahr  
   
1990-1997                                          
Eine Begutachtung der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) – das heutige Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) – zeigt, dass die probabilistischen Erdbebengefährdungsanalysen der Schweizer Kernkraftwerke nicht mehr in allen Punkten dem Stand der Technik entsprechen (z.B. Fortschritte in den USA).

Dez. 1998 Die HSK startet die Entwicklung von «PSHA Guidelines» (Probabilistic Seismic Hazard Assessment, probabilistische Erdbebengefährdungsanalyse). Diese Richtlinien basieren auf den modernsten Empfehlungen aus den USA und gehen über den bisherigen Stand der Technik hinaus. 

Juni 1999  Die HSK verlangt von den Kernkraftwerkbetreibern eine neue PSHA nach dem neuartigen amerikanischen Verfahren SSHAC-Level-4, das die Unabhängigkeit der involvierten Experten sicherstellt. 

März 2000 Die Kernkraftwerkbetreiber reichen den ersten Projektplanentwurf für die «Probabilistische Erdbebengefährdungsanalyse für die KKW-Standorte in der Schweiz» (PEGASOS) ein.

2001-2004 Projektabwicklung von PEGASOS (Projektleitung Nagra). Begleitende Überprüfung durch die HSK. Im November 2004 werden die Expertenarbeiten im Rahmen von PEGASOS abgeschlossen.

2004-2006  Begutachtung der PEGASOS-Ergebnisse durch die Kernkraftwerkbetreiber und Durchführung von  Zusatzuntersuchungen. 

Juni 2005 Die HSK legt aufgrund der PEGASOS-Ergebnisse die Erdbebengefährdungsannahmen für 
PSA-Studien fest (20% Reduktion der im Rahmen von PEGASOS geschätzten Beschleunigungen an den Kernkraftwerkstandorten).

Nov. 2006 Intensive Diskussionen auf internationaler und nationaler Ebene zur Methodik von Erdbebengefährdungsanalysen bei Kernkraftwerken.

2007 Planung der Verfeinerungsstudie PEGASOS Refinement Project (PRP)  und Start der Bodenuntersuchungen an den Kernkraftwerkstandorten.

2008-2012  Durchführung des PEGASOS Refinement Projects (Projektleitung swissnuclear).  Begleitende Überprüfung durch das ENSI und einem unabhängigen Technical Review Team von swissnuclear.

April 2011 Das ENSI verlangt nach dem Unfall in Fukushima den Nachweis für die Beherrschung eines Erdbebens, wie es nur alle 10'000 Jahre vorkommt, bis Ende Mai 2011 und den Nachweis für die Beherrschung eines solchen Erdbebens in Kombination mit dem Bruch von Staudämmen bis Ende März 2012.

Ende Mai 2011  swissnuclear erstellt eine Zwischenberechnung (Intermediate Seismic Hazard), die sich auf die bis zu diesem Zeitpunkt verfügbaren und bereits qualitätsgesicherten Daten, Modelle und Praktiken aus dem PRP abstützen. 

Juli 2012 Nach Überprüfung der eingereichten Nachweise bestätigt das ENSI, dass die Schweizer Kernkraftwerke ein Erdbeben, wie es nur alle 10'000 Jahre vorkommt, in Kombination mit Überflutungen ohne Schäden für Mensch und Umwelt überstehen können. 

Oktober 2012  Verlängerung des Projektes um sechs Monate zur Auswertung von neu verfügbaren Abminderungsmodellen und Durchführung von weiteren Überprüfungen der im PRP verwendeten Modelle auf Ihre Verwendung in Regionen mit eher schwacher bis mittlerer Erdbebenstärke. 

16./17. Mai 2013 Abschluss der Expertenmodelle des PEGASOS Refinement Project (PRP).

Sommer 2013  Berechnung der Gefährdungskurven, Abschluss der Qualitätssicherung und Dokumentation. 

20. Dezember 2013 Schlussbericht beim ENSI zur Prüfung eingereicht. 

offen Nach Abschluss und Überprüfung wird das ENSI die Vorgaben für die probabilistischen Erdbebengefährdungsanalysen für alle Kernkraftwerkstandorte erneut festlegen. Auf dieser Grundlage werden die Kernkraftwerkbetreiber die heutigen Nachweise wiederum aktualisieren.