Ein sicherer Wert: Strom aus Schweizer Kernkraftwerken

02. März 2015

Olten, 3. März 2015. Zuverlässig versorgten die fünf Schweizer Kernkraftwerke im Jahr 2014 die Schweiz rund um die Uhr mit wertvoller Bandenergie. Dank des reibungslosen Betriebs gaben sie netto insgesamt 26,412 Milliarden Kilowattstunden (kWh) klimafreundlichen Strom ans Netz ab – das sind knapp sechs Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Schweizer Kernkraftwerke können auf ein erfreuliches Jahr zurückblicken.  Nach drei aufgrund von grösseren Erneuerungsarbeiten leicht produktionsschwächeren Jahren stieg die Produktion wieder an. Insgesamt wurden 26‘412‘746‘000 kWh Strom ins Übertragungsnetz abgegeben. Zudem lieferten die Anlagen Beznau  (21,5 Mio. kWh) und Gösgen (59,1 Mio. kWh) insgesamt 80,6 Millionen kWh Energie (Vorjahr 77,1 Mio. kWh) in Form emissionsfreier Fernwärme an zahlreiche regionale Haushalte und Gewerbebetriebe.

Zuverlässiger Betrieb

Der Anlagenbetrieb verlief insgesamt planmässig. Alle meldepflichtigen Vorkommnisse waren ohne Bedeutung für die Sicherheit. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) beurteilte den Betrieb der Schweizer Kernkraftwerke 2014 wie in den Vorjahren als sicher. Der Schutz von Personal und Bevölkerung vor Strahlung war jederzeit gewährleistet. Die Abgaben radioaktiver Stoffe lagen wie jedes Jahr deutlich unter den tiefen gesetzlichen Grenzwerten.

Es waren kaum ungeplante Betriebsunterbrüche zu verzeichnen:  Im Block 1 des KKW Beznau (KKB) erforderte die Reparatur einer Entleerungsleitung im primären Nebenkühlwasser eine Abstellzeit von rund  15 Tagen. Das KKW Leibstadt (KKL) stand aufgrund einer automatischen Reaktorabschaltung einen Tag still.

Gezielte Investitionen

Seit ihrer Inbetriebnahme investieren die Schweizer Kernkraftwerksbetreiber regelmässig in die Sicherheit und Modernisierung der Anlagen. Jede Anlage führte im Verlauf des Sommers 2014 umfangreiche planmässige Revisions- und Instandhaltungsarbeiten mit Brennelementwechsel durch. Dazu kamen verschiedene zusätzliche Arbeiten:

  • Beznau1&2: Vorbereitungsarbeiten für die Grossprojekte AUTANOVE (Autarke Notstromversorgung), HERA (Ersatz Deckel Reaktordruckbehälter) und NEXIS (Ersatz Anlageinformationssystem). Diese neuen Systeme und Komponenten werden im 2015 eingebaut.
  • Mühleberg: Verschiedene Nachrüstungen und vertiefte Prüfungen am Kernmantel – die Stabilität im Normalbetrieb wie im Störfall ist weiterhin gegeben.
  • Leibstadt: Ersatz der Sicherungsanlage abgeschlossen, diverse Vorbereitungen für kommende Grossprojekte.
  • Gösgen: Modernisierung der Reaktorleittechnik, Ersatz zweier Niederdruckvorwärmer und Optimierung des Hochwasser- und Erdbebenschutzes.

Hohe Verfügbarkeit

Die Arbeitsausnutzung der fünf Kernreaktoren lag im Jahr 2014 bei 92 Prozent (Vorjahr 86,4 Prozent), ihre Zeitverfügbarkeit bei 92,8 Prozent. Die Anlage in Mühleberg wies mit 93 Prozent sogar die höchste Zeitverfügbarkeit seit ihrer Inbetriebnahme aus. Diese weltweiten Spitzenwerte belegen den guten Zustand der Schweizer Kernkraftwerke und ihre Bedeutung für die zuverlässige Versorgung der Schweiz mit kostengünstiger Bandenergie.

Attraktive Arbeitgeber

Die Schweizer Kernkraftwerke beschäftigten im Jahr 2014 rund 2000 gut qualifizierte Personen (1922,1 Vollzeitstellen), die sich täglich für den reibungslosen Betrieb der Anlagen engagieren. 57 Jugendliche standen in einer Berufsausbildung, darunter Elektroniker, Polymechaniker, Kaufleute, Laboranten, Hauswirtschafterinnen. Nach wie vor interessieren sich Arbeitnehmer jeden Alters für eine Tätigkeit in den Werken. Allein das Kernkraftwerk Leibstadt konnte im 2014 aufgrund des aktuellen Generationenwechsels 31 Stellen neu besetzen.

Erfreuliche Anerkennung

Die Grundhaltung der Bevölkerung  gegenüber den Schweizer Kernkraftwerken bleibt positiv: Wie eine jährlich durchgeführte repräsentative  Umfrage  (Eckwertstudie, durchgeführt von DemoSCOPE im Auftrag von swissnuclear) im Herbst 2014 zeigt, sind gut 77 Prozent der Befragten von der Sicherheit der Schweizer Kernkraftwerke überzeugt. Rund drei Viertel aller Befragten wollen zudem keine Abstriche an der Autonomie in der Stromversorgung hinnehmen, zu der die Kernkraftwerke massgeblich beitragen. Eine wachsende Mehrheit von nunmehr 70 Prozent will darum auch die Vorteile der Kernenergie möglichst lange nutzen und die Kernkraftwerke so lange laufen sollen, wie sie sicher sind. Erfreulich war auch, dass 45‘000 Personen das Informationszentrum eines Kernkraftwerks besuchten.

Produktionszahlen der Schweizer Kernkraftwerke 2014 im Detail (inkl. Wärmeabgabe)

 

Brutto MWh

Netto MWh

Ausnutzung in %

 

2014

2013

2014

2013

2014

2013

KKB1

3'044'014

3’207’260

2'920'610

3'078'447

91,4

96,3

KKB2

3'180'159

3'012'887

3'053'517

2'892'030

95,5

90,5

KKM

3'154'840

3'067'590

3'040'059

2'954'713

92,3

89,8

KKG

8'452'176

6'772'897

8'021'577

6'410'198

92.1

74,7

KKL

9'908'386

10'148'044

9'457'597

9'691'674

88,71

90,9

Total CH

27'739'575

26'208'678

26‘493‘360

25'027'062

92

88,37

Für weitere Auskünfte: Patrick Jecklin, Leiter Kommunikation swissnuclear, Tel. 062 205 20 10, patrick.jecklin@swissnuclear.ch.