Beznau-1 speist wieder Strom ins Netz ein: Ein Gewinn für die Versorgungssicherheit

21. März 2018

Nach der Anerkennung des von der KKB-Betreiberin Axpo erbrachten Sicherheitsnachweises hat das ENSI am 19. März 2018 die Freigabe zum Wiederanfahren erteilt. Seit dem 20. März 2018 ist das Kernkraftwerk Beznau-1 wieder am Netz und speist Strom ein. Das ist eine gute Nachricht für die Versorgungssicherheit in der Schweiz: Der Strom aus der Beznau macht uns besonders im Winter weniger abhängig von Importen.

Die Sicherheit des Reaktordruckbehälters des KKB-1 wurde gemäss nationalem und internationalem Regelwerk überprüfbar nachgewiesen, wie die Aufsichtsbehörde ENSI bestätigt. Das KKB-1 durfte in der Folge die Produktion wieder aufnehmen und kann jährlich rund 3000 Gigawattstunden Strom erzeugen. Damit deckt es den Strombedarf von mehr als einer halben Million Haushalte. Dies ist auch im Hinblick auf die Versorgungssicherheit eine gute Nachricht, denn insbesondere im Winter ist die Schweiz seit Jahren auf Stromimporte angewiesen.

Im Winter fast zur Hälfte Strom aus Kernkraftwerken
Bei der Kältewelle von Anfang März zeigte sich einmal mehr, dass die Schweiz bei weitem nicht genügend heimischen Strom bereitstellen kann, wenn die Temperaturen tagelang im Minusbereich verharren und dadurch der Stromverbrauch steigt. Zuverlässig lieferbarer Strom ist dann gefragt. So kann es vorkommen, dass die Kernkraftwerke an besonders kalten Tagen bis zu 50 Prozent des Strombedarfs in der Schweiz decken. Solange die erneuerbaren Energien noch nicht genügend ausgebaut sind, wird die klimafreundliche Kernenergie dringend benötigt. Dies umso mehr, wenn die Stromversorgung der Schweiz nicht zunehmend von Importen abhängig werden soll. Die Schweizer Kernkraftwerke sind daher auch ein wichtiger Bestandteil der Energiestrategie des Bundes.

Vorbildliche Instandhaltung, Altersüberwachung und Nachrüstung
Beide Reaktoren in der Beznau gehören zu den dienstältesten Anlagen weltweit. Sie wurden laufend gemäss dem Stand der Technik nachgerüstet, sorgfältig gewartet sowie umfassend modernisiert und erfüllen auch nach fast fünf Jahrzehnten alle gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen. 

Im Jahr 2017 haben die Schweizer Kernkraftwerke beim ENSI ihr systematisches Alterungsmanagement im Rahmen einer europaweiten Überprüfung durch die European Nuclear Safety Regulator Group (ENSREG) eingereicht. Die Beurteilung des Schweizer Alterungsmanagement-Programms (AMP) seitens ENSI fiel positiv aus. Das AMP beruht auf umfangreichen Prüfungen durch das ENSI sowie einem langjährigen Entwicklungsprozess, der bereits seit 1991 gesetzlich vorgeschrieben ist. So ist das AMP zu einem wesentlichen Bestandteil der hohen Sicherheitskultur geworden. Die Alterungsüberwachung in den schweizerischen Kernkraftwerken wird gemäss regulatorischen und gesetzlichen Vorgaben umgesetzt und kontinuierlich weiterentwickelt.

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