Beurteilung von PRP durch das ENSI

Beurteilung von PRP durch das ENSI

Das PEGASOS Refinement Project (PRP) ergab tiefere Gefährdungskurven an den Kernkraftwerks-Standorten als die Vorgängerstudie PEGASOS und die Übergangsgefährdung (Intermediate Hazard), die nach dem Erdbeben in Fukushima ermittelt wurde. Nach zweijähriger Prüfzeit dieser Ergebnisse und der Studie hat nun das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) am 30. Mai 2016 Stellung zu PRP genommen: Es akzeptiert die vom PRP ausgewiesenen Erdbebengefährdungsresultate nicht. Das ENSI hat vielmehr eine Erdbebengefährdung verfügt, die höher liegt als die Ergebnisse von PRP und somit auch höher als die vom Schweizer Erdbebendienst ermittelte und im August 2015 veröffentlichte Erdbebengefährdung für die Schweiz.

Swissnuclear und das Projektteam PRP haben die Stellungnahme des ENSI analysiert und dazu wiederum Stellung genommen.

Mit seiner Beurteilung setzt sich das ENSI über die vereinten Erkenntnisse der weltweit anerkannten Erdbebenexperten hinweg. Wissenschaftlich ist dieser Schritt nicht begründbar: PRP wurde nach strengsten Anforderungen prozesskonform ausgeführt, von unabhängigen und renommierten Experten geleitet und ausgewertet und ist von höchster wissenschaftlicher Qualität. Davon zeugen auch mehr als 50 wissenschaftliche und in der Fachwelt beachtete Publikation in peer reviewten Journals. Zudem hatte ein Review-Team des ENSI das PRP von Beginn bis zum Abschluss begleitet, um die Prozesskonformität sicherzustellen.

In einem nächsten Schritt ermitteln die Kraftwerke aufgrund der Verfügung des ENSI das Risiko für jede Anlage und prüfen anschliessend, ob und in welchem Ausmass Nachrüsten nötig sind.