Nukleartechnikerschule
Für den sicheren Betrieb der Kernkraftwerke ist qualifiziertes Fachpersonal nötig. Deshalb legen die Kernkraftwerksbetreiber sehr grossen Wert auf eine qualitativ hochwertige Ausbildung des zulassungspflichtigen Personals, wie z.B. Reaktoroperateure es sind.
Für diese Ausbildungen wurde am 24. November 2020 der Verein Nukleartechnikerschule durch die Betreibergesellschaften der Kernkraftwerke Beznau, Gösgen und Leibstadt neu etabliert. Die Nukleartechnikerschule hat ihren Sitz in den Räumlichkeiten der ABB Technikerschule in Baden. Sie stellt die Ausbildung gemäss den Schweizer Vorschriften sicher und wird von den Kernkraftwerksbetreibern finanziert.
Die Nukleartechnikerschule ist die einzige Schule, die den Lehrgang «Techniker/in HF Fachrichtung Grossanlagenbetrieb» anbietet. Der dreijährige Lehrgang ist die Basis für die Ausbildung zulassungspflichtiger Reaktoroperateure gemäss den Anforderungen in der Richtlinie ENSI-B10. Wer sich dafür interessiert, muss sich über eines der Kernkraftwerke bei der Nukleartechnikerschule anmelden. Die Nukleartechnikerschule bietet aber auch weitere Kurse im Umfeld der Kerntechnik an.
Neben den fünf Dozenten und einer Fachperson für die Administration, die derzeit an der Nukleartechnikerschule beschäftigt sind, kann zusätzlich auf externe Lehrbeauftragte und Fachspezialisten zurückgegriffen werden.
Rahmenlehrplan Techniker HF Fachrichtung Grossanlagenbetrieb
Alle Bildungsgänge auf Niveau höherer Fachschulen HF müssen sich am Bedarf der Arbeitswelt orientieren. Dieser Bedarf wird in sogenannten Rahmenlehrplänen konkretisiert. In ihrer Rolle als Organisation in der Arbeitswelt bildet swissnuclear zusammen mit der Kommission der Höheren Fachschulen Technik (KHF-T) die Trägerschaft des Rahmenlehrplans «Grossanlagenbetrieb». Dieser Rahmenlehrplan beschreibt die notwendigen Kompetenzen für den Betrieb von grossen und komplexen Produktionsanlagen mit Risikopotential, wie es auch Kernkraftwerke sind, und ist die Grundlage für die Ausbildung als Reaktoroperateur/in auf dem HF-Niveau. Neben den Kernkraftwerken können auch weitere Industriezweige wie beispielsweise die Chemie, Petrochemie oder auch Pharmazie eigene Bildungsgänge basierend auf dem Rahmenlehrplan «Grossanlagenbetrieb» anbieten.
Der Rahmenlehrplan «Grossanlagenbetrieb» wurde aktualisiert und vom SBFI am 07.02.2022 genehmigt.
ETH Professur im Bereich Nukleare Sicherheit und Mehrphasenströmungen
Auch auf akademischem Niveau ist es für den sicheren Betrieb der Kernkraftwerke wichtig, hervorragende Kompetenz und qualifizierten Nachwuchs im Bereich nukleare Energie sicherzustellen. An der ETH Zürich ist Horst-Michael Prasser als ordentlicher Professor für Kernenergiesysteme dieser Aufgabe bis zu seiner Emeritierung im Januar 2021 mit grossem Erfolg nachgekommen. Die Kernkraftwerksbetreiber danken ihm für sein grosses und überaus wertvolles Engagement für Forschung und Lehre.

swissnuclear freut sich, dass Frau Prof. Annalisa Manera zur Nachfolgerin von Prof. Prasser ernannt worden ist. Nach mehreren Jahren als Professorin für Nuclear Engineering and Radiological Sciences an der University von Michigan in den USA übernimmt sie den Lehrstuhl für Nuclear Engineering der ETH. Swissnuclear trägt zur Finanzierung der Professur ein Viertel der Kosten bei.
swissnuclear wünscht der würdigen Nachfolgerin für ihre Lehrtätigkeit und die damit verbundenen Forschungsarbeiten viel Freude und Erfolg.
Praktikumsplattform
Die Praktikumsplattform des Nuklearforums Schweiz dient als eine zentrale Anlaufstelle für Studierende technischer und naturwissenschaftlicher Studiengänge. Hier haben Studierende die Gelegenheit, sich über Praktika in der Nuklearbranche zu informieren und sich direkt bei den zuständigen Ansprechpersonen zu bewerben.